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Stadtgeschichte

20.10.2014 (aktualizováno: 17.12.2014 2:27), Informationen in deutscher Sprache

Sokolov (Falkenau) wird das erste Mal im Jahre 1279 als Besitztum des oberfränkischen Geschlechts der Nothafts erwähnt. 
Außer in den Jahren von 1938-1945 gehörte die Stadt immer zu Böhmen: seine deutschen Einwohner gehörten in Dialekt und Folklore dem so genannten Egerland rund herum um Cheb (Eger) an. Obwohl Sokolov über eine Burg und die Selbstverwaltung verfügte, war die Stadt immer nur Untertanenstadt und Mittelpunkt der Falkenauer Herrschaft. 

In den Jahren 1435-1621 waren Stadt und Herrschaft im Besitz des mächtigen Grafengeschlechts der Schlicks, das im Erzgebirges und im Egergebiet ausgedehnte Besitzungen erwarb. Wegen der Beteiligung der Schlicks am böhmischen Aufstand wurde die Herrschaft Sokolov nach der Schlacht auf dem Weißen Berg konfisziert und im Jahre 1622 vom Geschlecht der Nostitz erworben, deren Angehörigen bis 1850 Eigentümer von Stadt und Herrschaft und bis 1945 des Schlosses waren. 

Unter dem höchsten böhmischen Kanzler Johann Hartwig von Nostitz (1610-1638) wurde Sokolov in der 2. Hälfte des 17. Jh. umgebaut. In der sog. Neustadt entstand einKapuzinerkloster mit der Nostitz-Familiengruft und in der sog. Altstadt wurden die Grundmauern der heutigen Erzdekankirche St. Jakobus des Größeren und des Schlosses gelegt. Die Mariensäule auf dem Altmarkt ist ein Werk des Bildhauers Wilhelm Felser aus Cheb (Eger) aus dem Jahre 1701. Der mit Hopfenranken verzierte Brunnen vom Beginn des 18. Jh. trägt die noch ältere Skulptur des Falkners Sebastian Wastl, der Sokolov der Sage nach gegründet haben soll. Die Hopfenranken sind eine Erinnerung an Zeiten, als rund herum um Sokolov ausgezeichneter Hopfen angebaut wurde. 
Das Stadtbild von Sokolov wurde auf nachhaltige Weise von zwei verheerenden Bränden in den Jahren 1873 und 1874 geformt, sowie durch die Assanierung und Bebauung nach dem Jahre 1945. 

Das Schloss im Spätrenaissance-Stil entstand 1663 auf den Grundmauern der älteren, im dreißigjährigen Krieg schwer beschädigten Schlicker Wasserburg. Aus der Zeit des Umbaus stammt auch der Brunnen auf dem Schlosshof mit den Wappen von J. H. Nostitz und dessen zweiter Ehegemahlin Marie Eleonora Popelová von Lobkovitz. Das Schloss hatte ursprünglich zwei Tore und Turmkuppeln. Es war umgeben von einem Wassergraben, einem Park mit Skulpturen und einem Gehege mit Rot- und Damwild. 

Im 19. Jahrhundert wurde es klassizistisch und moderner umgebaut: unter anderem bekamen die Türme ihre heutigen charakteristischen Spitzdächer. Im Jahre 1619 hielt sich der "Winterkönig" Friedrich von Pfalz auf dem Schloss auf und im Jahre 1702 nächtigte hier Kaiser Joseph I. nebst Gattin Wilhelmine Amalie zu Braunschweig. Im Jahre 1945 siedelte hier wiederum der Stab der amerikanischen Armee, welche die von 1938-1945 an Deutschland angeschlossene Region Sokolov befreit hatte. Seit 1960 birgt das Schloss das Bezirksmuseum mit Orientierung auf die Geschichte der Region, des Bergbaus und der damit zusammenhängenden Themen Geologie und Ökologie. 

Im Jahre 1948 wurde die Stadt von Falknov in Sokolov umbenannt. Sie wurde zum Zentrum des Braunkohlenabbaus und der Chemieindustrie. Nach 1989 verändert sich allmählich seine industrielle Infrastruktur, es kommt zu ausgedehnten Rekultivierungen, auch die Orientierung der Chemieindustrie ändert sich. Stadt und Umgebung werden durch ein reichhaltiges Angebot an aktiven Freizeitaktivitäten zum Urlaubs- und Erholungszentrum.
Das 725. Jubiläum der Gründung von Sokolov fiel zwar genau auf den 13. April, aber die Stadt widmete den Feiern das ganze Jahr. Bestandteil der Feierlichkeiten war die Herausgabe eines Gelegenheitsstempels und von Briefmarkenblöcken, beides mit Motiven der Stadt Sokolov. 

1279 13. April - älteste schriftliche Erwähnung von Sokolov 
1313 Erteilung der Stadtprivilegien durch König Johann von Luxemburg 
1397 28. August - erneute Bestätigung der einem Stadtbrand zum Opfer gefallenen Stadtprivilegien durch König Wenzel IV 
1435 Sokolov wird Bestandteil der Schlick-Herrschaft 
1540 vorausgesetzter Umbau des alten Rathauses 
1619 nächtigt der Winterkönig Friedrich von Pfalz auf dem Schloss 
1621 die Stadt wird in den Kämpfen zwischen protestantischen und katholischen Heerscharen verheert 
1622 die Nostitz werden zu den neuen Herren der Stadt 
1632 die Stadt wird von den Sachsen eingenommen und gebrandschatzt 
1663 die Burg wird in ein Barockschloss umgebaut 
1667 Kloster mit Kirche St. Antonius von Padua 
1681 Umbau der Kirche St. Jakobus der Ältere 
1701 Errichtung der Mariensäule auf dem Altmarkt 
1702 Kaiser Joseph I. mit Gemahlin nächtigen auf dem Schloss 
1760 25. 8. erste Erwähnung der Kohleförderung (der Vermerk im Bergbuch der Falkenauer Herrschaft teilt mit, dass Karl Joseph Kluge der Erz- und Steinkohleabbau genehmigt wird) 
1770 in Loket (Elbogen) wird Johann David Starck geboren, der Begründer des Aufschwungs des Bergbaus in der Region 
1948 1. April - auf Landkarten erscheint der Name Sokolov (statt der bis dahin üblichen Bezeichnung Falknov) 
1797 musste das erste Hopfenfeld dem Kohleabbau weichen - Beginn der Liquidierung des Hopfenanbau in der Region Sokolov 
1805 das Schloss wird im Klassizismus umgebaut 
1822 eine der Besuche von J. W. Goethe 
1871 Inbetriebnahme Buštěhrad-Bahnstrecke auf dem Abschnitt über Sokolov 
1873 verheerender Stadtbrand 
1874 verheerender Stadtbrand 
1876 Anschluss der Bahnlinie über Kraslice nach Sachsen 
1880 das letzte Hopfenfeld fällt dem Kohleabbau zum Opfer 
1893 1. 11. - wird der Maler, Graphiker und Bildhauer Toni Schönecker geboren 
1894 die erste Schule von Sokolov wird fertig gestellt - die Zentralschule 
1897 vom 12. zum 13. September übernachtete Karl May in Sokolov 
1897 Weihung der Jüdischen Synagoge 
1898 zum Angedenken an das 50. Jubiläum der Thronbesteigung von Kaiser Franz Josephs I. wird der Jubiläumsbrunnen installiert 
1904 Bau der evangelischen Kirche 
1907 auf der Hardhöhe wird ein Aussichtturm errichtet 
1925 das Bergarbeiterheim wird seiner Bestimmung übergeben 
1927 Beginn der Kalziumkarbid- und Kalkstickstoffherstellung- Beginn der Ära der Chemieindustrie 
1940 im Oktober erster Fliegerangriff auf Sokolov 
1945 17. 4. zweiter Fliegerangriff auf die Stadt 
1945 7. 5. Befreiung der Stadt durch die amerikanische Armee 
1945 28. 11. - wird eine Gedenktafel installiert - zum Dank für die Befreiung durch die amerikanische Armee (in den 50. Jahren wurde sie dann wieder entfernt). 
1946 das tschechische Gymnasium nimmt seinen Unterricht auf 
1948 31. 3. Falknov wird in Sokolov umbenannt 
1960 das Schloss wird einer Kulturinstitution zur Nutzung übergeben - dem Museum 
1967 4. 10. wird hier der Schriftsteller Miloš Urban geboren 
1974 Abschluss eines Städtepartnervertrags mit der Stadt Saalfeld 
1989 der Aufbau des Kommunismus nimmt ein jähes Ende 
1990 erneute Installierung der Gedenktafel zum Dank für die Befreiung durch die amerikanische Armee 
1996 Fertigstellung und feierliche Bestimmungsübergabe des neuen Gymnasiums 
1998 der Jubiläumsbrunnen auf dem Altmarkt wird wieder installiert 
1998 das neue Theater eröffnet seine Tore 
2000 Partnerschaftsvertrag mit der Stadt Schwandorf 
2001 der restaurierte Aussichtsturm auf der Hardhöhe wird wieder zugänglich gemacht 
2003 Abschluss der Rekonstruktion von Kloster und Klosterkirche in einen Konzert- und Ausstellungssaal 
2004 am 1. 5. tritt die Tsch. Republik und mit ihr auch Sokolov der EU bei 
2004 Eröffnung des Freizeitareals Michal (mit Wasserraffinessen) 
2005 wurde ein neuer Golfplatz eröffnet